Eulen haben in allen Kulturen dieser Welt einen festen Platz. Sie sind vornehmlich in der Dämmerung bzw. in der Nacht aktiv, da sie auch zu dieser Zeit hervorragend sehen können. Wegen ihrer Fähigkeit zum „Durchblick“ (eben Dinge zu sehen, die andere nicht sehen, weil sie sich im Dunkeln bzw. Verborgenen abspielen) sind sie in der Menschheitsgeschichte und der Mythologie vor allem zu einem Symbol der Weisheit, Einsicht und Intuition geworden. Eulen faszinieren und beeindrucken viele Menschen (auch mich); oft werden sie mit Doktorhut oder auf Büchern sitzend dargestellt.
Wenn ein Mensch stirbt, ist das für die Zurückbleibenden immer ein schmerzlicher und trauriger Vorgang, ein Einschnitt, der oft erhebliche Veränderungen im weiteren Leben mit sich bringt. Das alles erfordert sehr viel Kraft und bringt einen häufig zum Nachdenken – auch über die eigene Lebenszeit, die einem hier auf dieser irdischen Welt geschenkt ist.
Klug wie eine Eule – so lautet eine Redensart. Trauerfeiern und Beerdigungen sind immer durch die Polarisierung von Leben und Tod gekennzeichnet. Vielleicht ist ja gerade die Tatsache, dass Leben immer auch Wandel bedeutet, dass eben alles endlich, aber auch einmalig ist, eine dieser zentralen Einsichten und Weisheiten im Leben. Im 90. Psalm heißt es: Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden. Die Eule steht auch für diese Klugheit.